2002
82 x 62 cm
Öl auf Hartfaser
Klosterruine Eldena bei Greifswald
Mit der Klosterruine Eldena bei Greifswald wählte Eckhard Buchholz ein Objekt für seine Historienmalerei aus, das als Motiv bereits durch Caspar David Friedrich (1774 1840), den großen Sohn Greifswalds und neben dem Wolgaster Philipp Otto Runge (1777 1810) berühmtesten Vertreter der Romantik, internationale Bekanntheit erfuhr.
Aber das Gemälde des modernen Künstlers ist nicht als Kopie des Altmeisters zu sehen, da die Malweise von Buchholz im Gegensatz zu Friedrich realistisch geprägt ist und das historische Gemäuer in anderer Perspektive zeigt. Auf alle Fälle gelang Buchholz damit eine künstlerische Dokumentation der Relikte aus moderner Sichtweise er stellt den Westflügel der ehemaligen Klosterkirche der einst umfangreichen Anlage des Zisterzienserabtei Eldena dar.
Das 1199 von dänischen Mönchen gegründete Kloster wurde nicht nur die „Wiege der Stadt Greifswald“, sondern auch ein religiös-geistiges und wirtschaftliches Zentrum Vorpommerns im Mittelalter, das eine rege Kolonisation des Landes am südlichen Greifswalder Bodden betrieb. Nach der Reformation verfiel das Kloster, seine Mönche wanderten weg oder bekannten sich zur neuen protestantischen Lehre. Einwirkungen des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) und darauf folgende militärische Auseinandersetzungen bewirkten große Zerstörungen an den Klostergebäuden. Der Verfall war nicht mehr aufzuhalten.
Unter dem Einfluss der Romantik am Ende des 18. und Beginn des 19. Jahrhunderts, insbesondere Caspar David Friedrichs, erreichte man, dass die Ruine von entstellenden Anbauten befreit, gesäubert und gepflegt wurde. Gegenwärtig ist die unter Denkmalschutz stehende und sanierte Klosterruine ein wertvoller Bestandteil des geistig-kulturellen Lebens der Universitäts- und Hansestadt Greifswald. Auch der Stralsunder Maler und Grafiker Eckhard Buchholz konnte sich der Faszination der Klosterruine Eldena nicht entziehen.
Dipl.-Hist. Lutz Mohr, Greifswald
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